Bestimmt kennen Sie auch eine Person, die an einem Burnout leidet. Es bezeichnet eine massive seelische Erschöpfung.

Im neuen ICD 11 wird ab 2022 Burnout als eigenständige Diagnose erstmals aufgenommen. Davor war dies im ICD 10 nicht erwähnt, sondern wurde als eine Form der Depression diagnostiziert. Diese Erkrankung, ist genauso wie eine Depression behandlungsbedürftig. Ursache für ein Burnout ist in dauerhaften Verausgabung und nicht verarbeiteter Stress am Arbeitsplatz. Die heutige Arbeitsgeschwindigkeit hat sich sehr erhöht – Digitalisierung hat eine  große Geschwindigkeit in unser Leben gebracht. Kommen dann noch private Sorgen oder Ängste hinzu, erhöht sich das Risiko. Aber auch Faktoren unserer Persönlichkeit/Umfeld spielen mit, wie ein überhöhtes Verständnis von Pflichterfüllung und Leistungserbringung, fehlende Anerkennung, fehlende Abgrenzung und/oder ein falsches Bild von sich selbst.  

Vormals als „Modeerkrankung“ verschrien, ist es heute eine ernstgenommene Krankheit. Burnout umschreibt einen Zustand der totalen körperlichen und geistigen Erschöpfung
Zwischen 2004 und 2011 ist die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage bei den AOK-Versicherten aufgrund eines Burnout-Syndroms von 8,1 Tagen um das elffache auf 94,4 Tage angestiegen. (https://www.aerzteblatt.de/)

Ein Burnout kann jeden treffen und ist nicht nur eine Manager-Krankheit, es ist unabhängig vom Alter oder der Stellung im Arbeitsleben.

Ein Burnout Syndrom verläuft meist in 12 Phase. Achtung, dies ist eine idealtypische Darstellung, die Realität sieht wesentlich vielschichtiger aus.

  1. Zwang sich zu beweisen. Getrieben von Perfektionismus, Angst zu versagen. Eigene
    Bedürfnisse werden zurückgestellt.
  2. Erhöhter Einsatz, man möchte selbst alles geben.
  3. Vernachlässigung eigener Bedürfnisse, Auswirkung auf Lebensstil (erhöhter Kaffeekonsum, … → Fehler schleichen sich ein.) Veränderung nicht einfach möglich, getrieben.
  4. Verdrängung von Konflikten; Verdrängung körperlicher Symptome – Fehlerhäufung
  5. Veränderung wie man wahrgenommen wird. Weniger Empathie möglich.
  6. Verleugnung von Problemen, eigene Isolation nimmt zu.
  7. Rückzug, Kipppunkt Arbeit – Dienst nach Vorschrift;Weitere psychosomatische Beschwerden.
  8. Verhaltensänderung: einsam, gleichgültig, Misstrauen wächst https://www.psychotherapie-liebminger.at/burnout/
  9. Innere Leere – Parallelen zur Depression, (Phobie, Ängste, Panikattacken).
  10. Depression ständige Depersonalisation, von sich selbst entfernend. Symptome nehmen zu. Mangelnde Körperhygiene.
  11. Erschöpft, evtl. Suizidgedanken.
  12. Völlige Erschöpfung; Suizidalität.

Lassen Sie es nicht soweit kommen, hier einige Tipps zur Vorbeugung.„Tipp 1: Identifizieren Sie Ursachen. Versuchen Sie, die Gründe zu finden, die zur hohen Belastung führen. Sind Ihre eigenen Erwartungen zu hoch? Oder die Zielvorgaben Ihres Arbeitgebers? Ist die aktuelle Arbeitsbelastung dauerhaft oder wird sie bald wieder abnehmen?

Tipp 2: Sprechen Sie mit Freunden und Familie. Gemeinsam ist es oft einfacher, den Ursachen und Möglichkeiten auf den Grund zugehen. Nur wer das Problem erkennt, kann es auch angehen.

Tipp 3: … Aber permanenter Stress ist auf Dauer keine Option. Tauschen Sie sich mit Ihren Kolleg*innen aus und haben Sie keine Scheu, mit Ihrem Betriebs-oder Personalrat, mit Betriebsärzt*innen und Vorgesetzten über Möglichkeiten der Entlastung zu sprechen. Sollten Sie auf Unverständnis stoßen, überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Betriebs- oder Personalrat, ob Sie weiter in diesem Arbeitsumfeld arbeiten können und welche alternativen Möglichkeiten es gibt.

Tipp 4: Setzen Sie Grenzen. Der Mensch ist keine Maschine. Und Sie müssen nicht jederzeit erreichbar sein. Machen Sie das Diensthandy in der arbeitsfreien Zeit aus, genießen Sie Ihren Feierabend und setzen Sie sich, Ihren Kund*innen und Ihrem Arbeitgeber Grenzen. Das schützt Sie vor Überlastung.

Tipp 5: Schaffen Sie einen Ausgleich zur Arbeit. Planen Sie Freizeit fest in Ihrem Terminplan ein und gönnen Sie sich auch während der Arbeitszeit Pausen. Achten Sie generell auf eine gesunde Lebensweise, wie z. B. auf eine ausgewogene Ernährung, feste Schlafenszeiten, genügend Bewegung und frische Luft. So stärken Sie Ihren Körper und steigern das eigene Wohlbefinden. Auch Entspannungstechniken können helfen: zum Beispiel autogenes Training oder Yoga.

Tipp 6: Suchen Sie sich frühzeitig ärztliche oder therapeutische Hilfe. Es ist nie zu spät, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, aber auch nie zu früh. Zögern Sie deshalb nicht, schon bei ersten Anzeichen von Erschöpfung auf Ärzt*innen oder Therapeut*innen zuzugehen.

Tipp 7: Räumen Sie Ihrer Erschöpfung genügend Platz ein. Ein Burnout ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Blenden Sie deshalb die Signale Ihres Körpers nicht aus und versuchen Sie nicht, die Überlastung allein zu bewältigen. Suchen Sie die „Fehler“ nicht bei sich, sondern gehen Sie von Anfang an in den Dialog.

Tipp 8: Lassen Sie es gar nicht erst zu einem Burnout kommen.

Beherzigen Sie all diese Tipps auch, wenn Sie momentan keine Anzeichen von Erschöpfung verspüren. So lässt sich ein „Ausbrennen“ in vielen Fällen präventiv verhindern.“

(https://www.macht-immer-sinn.de/burnout-und-seine-anzeichen?)

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